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Montag, 21. Juni 2021

Wie Wolken schmecken…


„Wer Schmetterlinge lachen hört
Der weiß, wie Wolken schmecken
Der wird im Mondschein
Ungestört von Furcht
Die Nacht entdecken
Der wird zur Pflanze, wenn er will
Zum Tier, zum Narr, zum Weisen
Und kann in einer Stunde
Durchs ganze Weltall reisen
Er weiß, dass er nichts weiß
Wie alle andern auch nichts wissen
Nur weiß er, was die anderen
Und er noch lernen müssen
Wer in sich fremde Ufer spürt
Und Mut hat sich zu recken
Der wird allmählich ungestört
Von Furcht sich selbst entdecken
Abwärts zu den Gipfeln
Seiner selbst blickt er hinauf
Den Kampf mit seiner Unterwelt
Nimmt er gelassen auf
Wer Schmetterlinge lachen hört
Der weiß wie Wolken schmecken
Der wird im Mondschein
Ungestört von Furcht
Die Nacht entdecken
Der mit sich selbst in Frieden lebt
Der wird genauso sterben
Und ist selbst dann lebendiger
Als alle seine Erben“

Songtext der Band Novalis

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Phoenix rising




Selige Sehnsucht

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

(Johann Wolfgang von Goehte, 1814)


Montag, 13. Juni 2011

Schweigen

Augen, die in die Seele schauen,
trauen nicht dem was sie sehen,
verstehen - nicht was dort wohnt,
was sich auszusprechen lohnt.

Schweigen -
soviel zu sagen, zu erfragen!

Blicke die sich treffen, Bände sprechen,
durchbrechen - nicht das Schweigen.
Offene Fragen verklagen verbales Versagen.

Augen, die aufsaugen wofür Worte fehlen,
Herzen quälen - um schweigend zu verstehen,
was in der Seele wohnt -
und sich auszusprechen lohnt.

(YM 20.12.2004)



Donnerstag, 28. Mai 2009

Nebel


Silberner Schein,
Wälder - Nebel durchwoben.
Flüsternder Rhein,
Wahrheiten - im Nebel verschoben.
Ein heimliches Lächeln der Dämmerung entgegen.
Sterne -
die sich der Sonne ergeben.
In roten Fluten Sonnenscheins baden,
sich am goldenen Nebel laben.
Wahrheiten die aus der Ferne winken.

Ach, wie gerne würde ich im Nebel ertrinken.

(YM 28.11.2002)
(Bild "Klingsors Zaubergarten" von Angerer dem Älteren)



Freitag, 24. April 2009

Hymnen an die Nacht

Hinüber wall ich und jede Pein
Wird einst ein Stachel der Wollust sein.
Noch wenig Zeiten, so bin ich los,
und liege trunken der Lieb’ im Schoß.
Unendliches Leben wogt mächtig in mir
Ich schaue von oben herunter nach dir.
An einem Hügel verlischt dein Glanz –
Ein Schatten bringt den kühlenden Kranz.
O! sauge Geliebter, gewaltig mich an,
das ich entschlummern und lieben kann.
Ich fühle des Todes verjüngende Flut.
Zu Balsam und Äther verwandelt mein Blut –
Ich lebe bei Tage voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte in heiliger Glut.
(Novalis)

Keanu

gestorben ohne geboren zu sein
allein
Herz gebrochen
Traum zerstochen


death before birth
nobody on earth -
knows
how deep this pain goes

(YM 2009)

Mittwoch, 22. April 2009

Dunkelgrün im Mondschein

Verwirrt, verirrt, umschwirrt von Elfen und Nachtalben,
Wesen in zarten Gewändern,
salben,
glühende Wunden,
heilen, was als endgültig empfunden,
geschundene Seelen,
glätten verworrene Narben,
Gaben,
tiefer Hingabe und Liebe.

Mondschein,
Eins sein mit dem Ganzen,
nicht geschunden,
ungebunden,
nicht verwirrt, nicht verirrt, stets umschwirrt
von Elfen und Nachtalben.

(YM / März 2002)

In the Moonshine

confused, tangled, surounded by elves and night spirits
creatures in tender gowns,
are salving,
glowing wounds
are healing what felt ultimate
maltreated souls
are smoothing contorted scars
alms of deep devotion and love.

Moonshine,
beeing one with the whole
not maltread,
unbound,
not confused, not tangled, always surounded by elves and night spirits.

(YM/Translation 2005)



Blutrote Sonne

Was?

Nie kann ich sagen wer er ist,
auch dies Gedicht,
wir mir Nicht zeigen -
Was mag in seinem Inneren weilen?
Diese Frage oft gestellt,
rundum sich Zweifel hinzu gesellt.
Ist Er der Eine,
den ich meine,
den ich suche um zu leben,
um ihm meine Liebe zu Geben?
Sicher sein, dass werd ich nicht,
doch, aus einer anderen Sicht -
Was wäre das so lange Leben,
ohne Schmerz und ohne Tränen,
den Segen Geborgenheit zu finden,
sich, wie es scheint, für Immer zu binden.

(YM 1999)



Herbsttraum

Die Welt stirbt um Leben zu entfachen,
ein Knistern und Krachen,
auf meinem Weg zum Apfelbaum!
Ein Wuseln und flüstern im feuchten Laub,
Mäuschen wühlen durch kalten Staub.
Kennst du diesen wundervollen Traum?

"Bäume, Busch und Pflänzchen dort,
spürt ihr die Kälte an diesem Ort?
Hört ihr den Wind euch erzählen?
Er bewundert euer goldenes Kleid,
wie dunkelgrün ihr Tannen doch seid.
Würdet ihr je ein anderes wählen?

Am Ziel, dort steht er alleine mein Freund,
von leuchtenden Ranken umsäumt,
ragt prächtig und stolz in die Höhe.
Meine Träume hält er in seinen Ästen verborgen,
niemals muss ich mich sorgen,
dass sie fallen wie Blätter in der Böe!

"Oh Baum, wie oft hast du mir Kraft gegeben,
Liebe zu finden und zu vergeben,
geholfen Trauer zu überwinden."
Mein ganzes Sein trägt er in sich,
Geschichten auch über dich,
niedergeschrieben in seinen Rinden!

(YM 20.10.1999)