Freitag, 24. April 2009

Hymnen an die Nacht

Hinüber wall ich und jede Pein
Wird einst ein Stachel der Wollust sein.
Noch wenig Zeiten, so bin ich los,
und liege trunken der Lieb’ im Schoß.
Unendliches Leben wogt mächtig in mir
Ich schaue von oben herunter nach dir.
An einem Hügel verlischt dein Glanz –
Ein Schatten bringt den kühlenden Kranz.
O! sauge Geliebter, gewaltig mich an,
das ich entschlummern und lieben kann.
Ich fühle des Todes verjüngende Flut.
Zu Balsam und Äther verwandelt mein Blut –
Ich lebe bei Tage voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte in heiliger Glut.
(Novalis)

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