Freitag, 28. Oktober 2016
Donnerstag, 27. Oktober 2016
Phoenix rising
Selige
Sehnsucht
Sagt
es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
(Johann Wolfgang von Goehte, 1814)
Sonntag, 16. Oktober 2016
Dienstag, 16. August 2016
Rotkäppchen
...Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als es sah, wie die Sonnenstrahlen
durch die Bäume hin und her tanzten und alles voll schöner Blumen
stand, dachte es: »Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauß
mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so früh am Tag, daß
ich doch zu rechter Zeit ankomme«, lief vom Wege ab in den Wald hinein
und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, weiter
hinaus stände eine schönere, und lief darnach, und geriet immer tiefer
in den Wald hinein. Der Wolf aber ging geradeswegs nach dem Haus der
Großmutter und klopfte an die Türe. »Wer ist draußen?« »Rotkäppchen, das
bringt Kuchen und Wein, mach auf.« »Drück nur auf die Klinke«, rief die
Großmutter, »ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen. « Der Wolf
drückte auf die Klinke, die Türe sprang auf, und er ging, ohne ein Wort
zu sprechen, gerade zum Bett der Großmutter und verschluckte sie. Dann
tat er ihre Kleider an, setzte ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett
und zog die Vorhänge vor...
(Charles Perrault, 1697)
Sonntag, 14. August 2016
Samstag, 13. August 2016
Stille
"om, asato ma sat gamaya, tamaso ma jyotir gamaya, mrtyor ma amritam gamaya"
"Führe
uns vom Unwissen zur Wahrheit, von der Dunkelheit zum Licht, von der
Limitation zur Freiheit.”
(Hinduistisches Mantra)
Von der Liebe...
"Wenn die Liebe dir winkt, so folge ihr,
auch wenn ihre Wege hart und steil sind.
Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, geb dich ihr hin, auch wenn das Schwert,
das in ihrem Gefieder verborgen ist, dich verwunden kann.
Und wenn sie zu dir redet, vertraue ihr, mag auch ihre Stimme
deine Träume zerstören wie der Nordwind den Garten.
Denn wie die Liebe dich krönt, so kreuzigt sie dich.
Wie sie dich wachsen lässt, schneidet sie dich zurecht.
Und wie sie zu deiner Höhe emporsteigt und dort
die zartesten Zweige liebkost, die durch die Sonne zittern,
steigt sie hinab zu deinen Wurzeln,
um sie in ihrem Festhalten zu erschüttern..."
(Der Prophet, Khalil Gibran)
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